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KJK - Chorreisen - Deutschland (Thüringen)Zehn Tage Norwegen Beginnen wir, logischerweise, mit dem Anfang unserer Chorreise: Der 16. Juli 2009 war ein sonniger und schöner Tag. Die Vögel zwitscherten ... Doch halten wir uns nicht mit langer Vorrede auf. Die Reise begann um 7.30 Uhr mit einer Andacht. Dann stiegen wir in den Bus und machten es uns so bequem wie möglich, denn wir bereiteten uns auf eine lange Fahrt vor. Nach 6 Stunden problemloser Fahrt kamen wir in Flensburg an. Müde suchten wir unsere Zimmer in der Jugendherberge auf, um uns in die Betten zu lümmeln... aber - lustig, lustig, tralalalala- lud uns Herr Hardt zu einer zweistündigen Probe in die Kirche ein. Wer kann da schon "Nein!" sagen. Dafür wurde es dann auch ein gelungenes Konzert. Die Leute waren begeistert. Am nächsten Morgen ging es zeitig nach Hirtshals weiter. Dort wartete die Fähre, die uns von Dänemark nach Norwegen bringen sollte. Die Fähre war 9 Stockwerke hoch und besaß ein Spielcasino, das wir leider nicht besuchen durften, ein Restaurant, in dem man sich eigentlich nichts bestellen konnte, und einen Laden, in dem man zollfreie Ware einkaufen konnte. Wir schlenderten während der Fahrt durch das Schiff und hielten Ausschau nach den Küsten Norwegens. Nach 3 Stunden hatten wir unter unseren Füßen wieder festen Boden, der sich Kristiansand nannte. Alle wollten shoppen gehen, aber nirgends gab es eine Einkaufspassage. nur Souvenirshops. Wir stiegen wieder in den Bus und fuhren zum Ansgar Sommerhotel weiter. Dort gab es erstaunlicher Weise keinen Speiseraum, weder Tische noch Stühle, an denen wir essen konnten. Deshalb mussten wir improvisieren. Weil vor dem Haus ein Holztisch stand, wurden dort von den Chorältesten die Brote geschmiert und, da wir auch keine Teller hatten, auf die Pappe eines zerschnittenen Kartons gestapelt. Voila, das Buffet war eröffnet. Alle standen mit ihren zu Gläsern umfunktionierten Zahnputzbechern dicht gedrängt um den alten, knorrigen Tisch. Sie warteten auf Christoph und Tillmann, die in ihrem Zimmer den Tee kochen sollten. Aber der kleine Herd ließ sich Zeit, er wollte nicht warm werden. Länger als 10 Minuten saßen die Jungs davor und feuerten das Wasser an, endlich zu kochen. Als sie dann mit dem nur lauwarmen Tee nach unten kamen, hatten die anderen schon angefangen.... Gegen 21.00Uhr stiegen alle wieder in den Bus und es ging in den Wald, um dort Elche zu beobachten. Die Waldwege waren für den Riesenbus etwas zu klein und auch die Elche wollten sich von uns nicht finden lassen. Mit riesigen Autoscheinwerfern suchte der Elchführer ca.4 Stunden nach den Elchen, wir bekamen 3 Stück zu sehen! Nach der Morgenandacht fuhren wir am nächsten Tag nach Arendal. Es regnete. Wir probten dort gleich in der Kirche und dann gab es ein "Mittagskonzert", welches vor relativ wenigen Zuhörern stattfand. Bis zum Ende der 9-stündigen Standzeit des Busses hatten alle Insassen jetzt Freizeit, die manche zum Shoppen oder zum Erholen nutzten. Dann fuhren wir los in ein Landheim zum Abendessen. Die nächste Nacht verbrachten wir fahrend im Bus, es war unbequem und man konnte schlecht schlafen. Die Reise ging jetzt nach Alesund. Am Anfang dieser Nachtfahrt ging die Tür des Busses auf. Das ist ja nichts Besonderes, nur: sie ging während der Fahrt auf. Zuerst hörte man ein fremdartiges Geräusch aber als jemand schrie "Die Bustür ist auf!" hielt der Busfahrer an. Die Tür wurde dann behelfsmäßig von Konrads Spanngurten zugehalten - später repariert. Am nächsten Vormittag kamen wir in Alesund an, wo wir abends das nächste Konzert gaben. Vorher war wie oft Freizeit, Essen und Probe. Am nächsten Tag fuhren wir vormittags zu den Trollstigen. Diese Fahrt war auch abenteuerlich, da es andere Pannen mit dem Bus gab. Zum Beispiel sind wir bei der Abfahrt vom Trollstigen stecken geblieben. Der Trollstiegen ist ein hoher Berg mit vielen engen Kurven. Unser Bus war für diese Haarnadelkurven einfach zu lang und wir blieben in einer solchen auch stecken. Alle stiegen aus. Der Bus stand kurz vor dem Abgrund. Hinter uns wurde die Reihe wartender und lachender Autofahrer immer länger. Mit Hilfe eines einheimischen Busfahrers gelang es uns, das Fahrzeug wieder flott zu bekommen und mit Vorsicht legten wir den Rest des Weges zurück, denn das sollte uns bestimmt nicht noch mal passieren. Nachmittags kamen wir in Molde, der Stadt der Rosen, an. Nach dem obligatorischen Konzert ging es in die Jugendherberge, die ein Internat der dortigen Volkhochschule ist. In den Ferien wird es als JH vermietet. Am nächsten Tag war geplant, auf den Berg Varden zu steigen, aber nicht alle wollten mitgehen. Das Wetter war nicht so gut, sodass sich am Ende nur ein kleiner Trupp auf den Weg machte. Oben auf dem Berg war es dann auch sehr neblig, und man hatte eigentlich keine Sicht auf das Tal. Schade! Am Nachmittag fuhren wir nach Valsøyfjord. Dort stand eine kleine Holzkirche. Auf der Fahrt dorthin bekam unser Busfahrer Andreas wieder einen Schock, da er wieder eine teure Fähre über den Fjord zu bezahlen hatte. Statt zu proben mussten wir nach der Ankunft gleich Abendbrot essen. Wir trafen hier auch den Studienfreund von Herrn Hardt, der schon viele Jahre als Kantor in Norwegen arbeitet. Er zeigte uns alte Fotos, auf denen Herr Hardt noch ganz jung aussah. Da es schon 16 Uhr Abendbrot gab, hatten alle nach dem Konzert Hunger, und so lies unser Kantor allen ein heißes Buswürstchen servieren. Danach brausten wir nach Molde zurück. Am folgenden Tag fuhren nach Bud. Wir stiegen aus, um gleich wieder eine Wanderung zu machen. Diese Mal an der Küste entlang. Es ging vorbei an alten Bunkern aus dem 2. Weltkrieg, über Brücken, vorbei an Felsen - immer am Meer entlang. Danach ging es weiter über die bekannte Atlantikstraße mit den vielen Brücken und einer weiten Sicht über den Atlantik. Wir mussten uns etwas beeilen, um das Boot für die Fahrt auf dem Fjord noch zu erreichen. Am Hafen standen viel verschieden Schiffe, auch große Kreuzfahrtschiffe konnten wir sehen. Der Fjord führte vorbei an kleinen Städten. Leider wurden uns keine weiteren Erklärungen gegeben. Nach dieser Bootsfahrt fuhren wir mit unserem Bus weiter nach Kristiansund, dem nördlichsten Zielort unserer Reise. Dort kamen wir abends an, es gab Abendbrot, Probe und Konzert in der Nordlandkirche. Am nächsten Vormittag besuchten wir die Mellemwaerfet, eine als Museum eingerichtete Werft, die noch mit alter Technik und alten Maschinen aus dem Beginn des 20.Jahrhunderts arbeitet. Die Führung war interessant, da uns alles auf deutsch erklärt wurde. Am Abend gaben wir ein Konzert in Stangvik und fuhren dann zurück nach Kristiansand. Das war unsere zweite Nachtfahrt im Bus. In dieser Nacht durchquerten wir halb Norwegen und fuhren von Kristiansund nach Larvik. Auf der Fähre von Larvik nach Hirtshals war es bei der Rückfahrt so windig, dass man sich fast gegen den Wind lehnen konnte, ohne umzufallen. Es war so laut, dass man sein eigens Wort nicht verstehen konnte. Von Herrn Hardt bekam jeder 100 Kronen, um sich im Bordrestaurant etwas zu Essen zu kaufen. Maxi wurde es so schlecht, dass sie ihr Essen nicht anrührte, sie musste sich übergeben und zum Schluss mit einem Rollstuhl von Bord zum Bus gebracht. Tja, das nennt man wohl seekrank. In Dänemark angekommen fuhren wir noch eine dreiviertel Stunde nach Aalborg, um dort zu übernachten. Am nächsten Tag ging es nach Lübeck, also immer weiter gen Süden. Es war regnerisches Wetter und wir liefen ein wenig durch die Stadt, die Stadt des Marzipans! Am Abend gaben wir das vorletzte Konzert unserer Reise. Wir bekamen am Ende unserer Konzerte oft viele Spenden, damit wir unsere Fahrt weiter finanzieren konnten. An unser vorletztes Konzert in Lübeck kann ich mich sehr gut erinnern. Es lief ganz ordentlich ab und es war auch gut besucht doch am Ende... Wir hatten gerade das letzte Stück gesungen als auf einmal aus der Stille ein kurzer, trockener Furz aus dem Sopran erklang, den man sehr gut hörte. Wir mussten uns das Lachen verkneifen, denn es war wirklich komisch. Die Zuhörer schienen davon nichts mitbekommen zu haben. Am Ende konnten wir über dieses Missgeschick nur gemeinsam lachen. Am nächsten Morgen war endlich die letzte Fahrt mit dem Bus angesagt - nach Frankfurt (Oder). Dort kamen wir gegen 15.00Uhr an, probten kurz, aßen den schönen Kuchen und machten uns zum letzten Konzert dieser Reise bereit. Es war ein ganz tolles Konzert (Eindruck des Publikums). Alle applaudierten lange, sodass wir auch Zugaben geben konnten. Als Abschluss dieser langen, anstrengenden, schönen, erlebnisreichen Fahrt hatten die Eltern ein riesiges Abendessen gestiftet, welches von allen Beteiligten mit großem Appetit verzehrt wurde. Herrlich! Resümee: Die Konzertreise durch Norwegen war sehr schön, auch wenn nicht alle Konzerte brechend voll waren. Wir haben viel von der Natur dieses Landes am Atlantik gesehen und auch die feuchte Wetterlage im Norden Europas voll mitbekommen. Die langen Fahrten mit dem Bus waren zwar anstrengend, aber Norwegen ist auch ein großes Land mit langen Wegen. Wir legten in den 10 Tagen ca. 5000 km zurück. Wir danken unserem Kantor, Herrn Hardt, und den Chorältesten für die Vorbereitung dieser Fahrt und hoffen auf neue schöne Konzerte in und um Frankfurt im neuen Schuljahr. Tillmann Staemmler (mit Unterstützung der Familie Staemmler) |
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