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KJK - Chorreisen - Schweden Sommer 1999
1999 führte uns die Chorreise nach Schweden, genauer in den
Kirchenkreis Värmland. "Für jeden Einwohner einen See" dieses Schlagwort, das
die schwedische Landschaft charakterisiert, überzeugte uns sofort auf unserer
Fahrt durch das weite Land.
Viele unserer Bekannten machen Urlaub in Schweden.
Deshalb wunderten wir uns nicht, als wir bei der Organisation unserer Reise auf
einen deutschen Pfarrer stießen, der in Östmark (mittleres Schweden) auch
deutsche Gottesdienste anbietet. Durch Urlaubskontakte vom letzten Jahr kam
unsere Reise schließlich zu Stande. Wir zogen aus, um die schwedische
Landschaft, die Menschen und ihre Kultur näher kennenzulernen und um durch
unsere Konzerte einen Kontakt zwischen den Kulturen herzustellen. Darin wurden
wir durch den Deutschen Musikrat großzügig unterstützt.
Östmark liegt
malerisch zwischen bewaldeten Hügelketten und sehr viel Wasser. Die ganze
Kirche in Östmark besteht aus Holz, wie auch die meisten Häuser ringsherum.
Viele Häuser sieht man jedoch nicht von der Kirche aus, denn jede Familie wohnt
auf einem eigenen Hof, der meist im Wald versteckt, bis zu 20 km entfernt
liegt. So war für uns jedes gemeinsame Treffen am Gemeindehaus ein vorheriges
Busabenteuer über geschotterte Waldwege.
Auf unserer
Tour hatten wir extra eine Elchs-Safari eingeplant: Wir wollten über entlegene
Straßen dieses riesige Tier sehen. An einem Wegrand im Dunkeln entdeckten wir
dann einen Schatten, der sich ruhig äsend nach uns umschaute. So schüchtern,
wie die Elche waren auch die Einwohner. Manch einer von uns bekam fast keinen
Kontakt zu seinen Gastgebern, da wir größtenteils in hübschen Ferienhäusern
untergebracht waren. Doch in den insgesamt fünf sehr gut besuchten Konzerten in
Östmark, Lysvik, Gräsmark, Karlstad und Kirkenär (schon Norwegen) tauten die
Zuhörer sichtlich auf, als sie ihre Sprache in der schwedischen Motette
"Höj jubel till Herren" oder dem Volkslied "Kristallen den fina"
wiedererkannten. Am Ende bedachten sie uns sogar mit stehenden Ovationen und
forderten mehrere Zugaben.
Nach dem
Konzert kamen auch kleine herzliche Gespräche zustande, wo wir etwas über die
schwedische Staatskirche erfuhren. Uns fielen immer die besonders hübschen und
ziemlich großen Kirchen mit den komfortabel eingerichteten Gemeindehäusern auf.
Auch die Kirchenmusik wird mit hervorragendem Inventar bestens gefördert. Die
Pfarrer sind z.B. staatliche Beamte. Mit dem Jahr 2000 wurde die Trennung von
Staat und Kirche vollzogen. Kinder wurden bis in die 60er Jahre durch Geburt
und nicht durch die Taufe Mitglieder der Kirche. So hat die schwedische Kirche
viele Tausend ungetaufte Mitglieder.
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